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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 184

1902 - Karlsruhe : Lang
— 184 — au»gebehnte Ltinbcreien, bereu (Si'trägniö über nicht sowohl beut Staate, als den reichen und vornehmen Leuten zugute kam Damit hätte man den Armen aufhelfen können. 3toei B rüber, 6 a jus Gracchu? und Tiberius Gracchus, ließen sich zu Volkstribunen wählen, um Gesetze burchzubringen. durch die der ärmeren Bevölkerung aufgeholfen werben sollte-beibe gingen durch Bolksaufstänbe zugrunbe, die von den Vornehmen angezettelt worben waren. Noch einmal trat eine ernste Kriegsgefahr ein, welche die Römer zur Besinnung bringen konnte, der Einfall der Cimbern und -Leutonen. ■) Ter Tatkraft des Cajus Marius unterlagen die Feinde; aber eben baburch würde Marius beim Volke so hoch angesehen, ^ daß er es unternehmen konnte, mit Hilse der unzufriebenen Gemeinbürger nach einem Einflüsse in Rom zu streben, der ihm fast die Gewalt eines Diktators gesichert und die Männer patrizischen Staubes von der Staatsleitung entsernt hätte. Er sanb einen Gegner an dem Patrizier Cornelius Sulla, der ihm an Tapferkeit und* Kriegstüchtigkeit nicht nachstanb. Sulla bewirkte, daß Marius geächtet würde; biefer entfloh nach Afrika. Als aber Sulla mit einem Heere nach Kleinasien gezogen war, kehrte Marius zurück, bemächtigte sich mit seinem Anhänger Cornelius (vinna bet Stadt und ließ die Anhänger Sullas zu Hnnberten abschlachten. Er ließ sich zum Konsul wählen — es war das siebente Mal, daß er zu dieser Würbe gelaugte — starb aber wenige Tage banach. Cinna behauptete die wtabt noch zwei Jahre. Als Sulla siegreich aus Asien zurückgekehrt war, nahm er blutige Rache an bett Anhängern des Marius. Er ließ auf dem Forum eine Liste berjenigen anschlagen, bte rattorbet werben sollten: der Mörber eines Mannes, der aus der Proskriptionsliste**) ftanb, war nicht nur straflos, fonbern erhielt eine reiche Belohnung. Das Vermögen der Geächteten würde eingezogen. Es bilbeten sich ganze Mörber-banden, die gegen 5000 römische Bürger hinschlachteten. Sulla ließ sich zum Diktator aus unbestimmte Zeit ernennen und sührte eine Gewaltherrschaft, wie Rom sie nie gekannt hatte. Nach zwei Jahren jeboch legte er fein Amt freiwillig niebet: und zog sich aus sein Lanbgnt in Kampanien zurück. Die bürgerlichen Streitigkeiten, sowie die fortwährend in Cst und West zur Sicherung der römischen Herrschaft geführten Kriege ermutigten bte in Italien gehaltenen Sklaven zu einem Ausstaube gegen ihre Herren. Jeber Römer hatte eine große Zahl Sklaven für Acker- und Hansgefchäfte, Betrieb von Hattb-werken u. bergt. Überbies hielt man Sklaven für die sogenannten *) S. 3. **) Proskription = Ächtung, proskribiert = geächtet.

2. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 7

1897 - Leipzig : Hirt
7 dafr erhalten. Wie wohlfeil wird doch die Knechtschaft erkauft", rief Armin. Und dann sprachen sie gegen einander, Flavns von Roms Gre, des Kaisers Macht, von der Strafe des Abfalls, dem Lohn des Gehorsams, von der Sicherheit fr Weib und Kind; Armin von der Pflicht gegen das Vaterland, von der angestammten Freiheit, von den Schutzgttern Deutsch-lands; er beschwor den Bruder mit den dringendsten Bitten; mit ihm sagte er flehe die Mutter, er mchte sein Haus, seine Familie, sein Volk nicht verlassen noch verraten. Immer heftiger wurde Rede und Gegenrede. Die Brder gaben ihren Pferden die Sporen und jagten in den Strom hinein; aber von beiden Seiten eilten die Gefhrten herbei und rissen sie zurck. 5. Wie gegen seine nchsten Verwandten, so hatte Armin auch gegen einen eiferschtigen deutschen Fürsten, Namens Marbod, zu kmpfen. Schlielich erlag der Held den kleinlichen Nachstellungen seiner eigenen Familie. Weil er angeblich nach der Knigswrde strebte, wurde er hinter-listig von seinen Angehrigen umgebracht. So uneins waren die Deutschen, wenn es galt, den gefhrlichen Feinden entgegenzutreten, und so schlimmen Dank empfing der Mann, der sein Vaterland befreit hatte. 2. Theoderich der Groe (493526). 1. Das Rmerreich war alt und morsch geworden; ein germanischer Heerfhrer, Odoaker, hatte es 476 zerstrt. Aber noch immer befeindeten sich die nahe verwandten Stmme der Germanen. Um das schne Italien fr sich selbst zu gewinnen, zogen die Ostgoten gegen Odoaker heran. An ihrer Spitze stand ein heldenhafter Fürst, Namens Theoderich, der, hnlich wie Armin, in seiner Jugend unter den Rmern gelebt hatte. Achtjhrig war er als Geisel nach Konstantinopel gekommen; aufgeweckten Geistes hatte er den Rmern ihre Bildung, ihre Knste im Kriege und Frieden abgelauscht; dann war er zu seinem Volke zurckgekehrt, das, uneins in sich, auseinander zu fallen drohte. Mit starker Hand einigte der junge Theoderich die Ostgoten. Dann fhrte er sie. voll Sehnsucht nach den herrlichen Gefilden des Sdens, in Odoakers Gebiet. Ein harter Kampf entbrannte: Germanen gegen Germanen; endlich siegte der Gotenknig. Aber so gefhrlich erschien ihm der Gegner, da er ihn trotz des gegebenen Wort?? meuchlings mit eigner Hand ttete. 2. Diese Frevelthat warf einen dunkelen Schatten auf die Regierung

3. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 7

1896 - Leipzig : Hirt
7 dafr erhalten. Wie wohlfeil wird doch die Knechtschaft erkaufte rief Armin. Und dann sprachen sie gegen einander, Flavns von Roms Gre, des Kaisers Macht, von der Strafe des Abfalls, dem Lohn des Gehorsams, von der Sicherheit fr Weib und Kind; Armin von der Pflicht gegen das Vaterland, von der angestammten Freiheit, von den Schutzgttern Deutsch-lands; er beschwor den Bruder mit den dringendsten Bitten; mit ihm sagte er flehe die Mutter, er mchte sein Haus, seine Familie, sein Volk nicht verlassen noch verraten. Immer heftiger wurde Rede und Gegenrede. Die Brder gaben ihren Pferden die Sporen und jagten in den Strom hinein; aber von beiden Seiten eilten die Gefhrten herbei und riffen sie zurck. 5. Wie gegen seine nchsten Verwandten, so hatte Armin auch gegen einen eiferschtigen deutschen Fürsten, namens Marbod, zu kmpfen. Schlielich erlag der Held den kleinlichen Nachstellungen seiner eignen Familie. Weil er angeblich nach der Knigswrde strebte, wurde er hinter-listig von seinen Angehrigen umgebracht. So uneins waren die Deutschen, wenn es galt, den gefhrlichen Feinden entgegenzutreten, und so blen Dank empfing der Mann, der sein Vater-land befreit hatte. 2. Weoderich der Groe (493526). 1. Das Rmerreich war alt und morfch geworden; ein germanischer Heerfhrer, Odoaker, hatte es 476 zerstrt. Aber noch immer befeindeten sich die nahe verwandten Stmme der Germanen. Um das schne Italien fr sich selbst zu gewinnen, zogen die Ostgoten gegen Odoaker heran. An ihrer Spitze stand ein heldenhafter Fürst, Namens Theoderich, der, hnlich wie Armin, in seiner Jugend unter den Rmern gelebt hatte. Achtjhrig war er als Geisel nach Konstantinopel gekommen; aufgeweckten Geistes hatte er den Rmern ihre Bildung, ihre Knste im Kriege und Frieden abgelauscht; dann war er zu seinem Volke zurckgekehrt, das, uneins in sich, auseinander zu fallen drohte. Mit starker Hand einigte der junge Theoderich die Oftgoten. Dann fhrte er sie, voll Sehnsucht nach den herrlichen Gesilden des Sdens, in Odoakers Gebiet. Ein harter Kampf entbrannte: Germanen gegen Germanen; endlich siegte der Gotenknig. Aber fo gefhrlich erschien ihm der Gegner, da er ihn trotz des gegebenen Wortes meuchlings mit eigner Hand ttete. 2. Diese Frevelthat warf einen dunklen Schatten auf die Regierung

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 51

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
51 (d. H. zum unumschränkten Gebieter) auf Lebenszeit-, ertheilte ihm die Oberpiesterwürde und den Titel Imperator. Auch verlieh er ihm das Recht, immer Purpurgewand und Lorbeerkranz zu tragen, sowie im Senate auf einem goldenen Sessel zu sitzen. Cäsars Bild wurde auf Münzen geprägt; der Monat, in dem er geboren war, wurde ihm zu Ehren Julius genannt. Auch wurden ihm gleich einem Gotte Tempel und Altäre erbaut. 2. Nachdem nun Friede und Ordnung zurückgekehrt war, trachtete Cäsar durch weise Gesetze des Reiches Wohlfahrt zu förbern. Weil er aber mit der Macht eines Königs sich nicht zufrieden gab, sondern auch nach dem Titel strebte und dabei durch seinen Stolz manchen Römer beleidigte, traten etwa 60 Männer insgeheim zusammen und beschlossen, Cäsar zu erworben. Die Anführer berselben waren Cassins und Brutus. Letzterer, ein Freund Cäsars, zögerte lange, ehe er der Verschwörung beitrat. Ost fand er deshalb auf seinem Stuhle einen Zettel: „Brutus, schläfst du?" und an der Bilbsäule des alten Brutus, des Stifters der Republik, las man die Worte: „O daß bu jetzt lebtest!" Endlich entschloß er sich, die Freunbschast dem Wohle des Vaterlandes zu opfern, und wurde der Anführer der Verschworenen. Am 15. März 44 wollten sie ihr Vorhaben ausführen. An diesem Tage nämlich war eine Sitzung des Senats, und Cäsar sollte daselbst zum Könige außerhalb Roms ernannt werden. Ein Seher hatte Cäsar schon früher vor dem 15. März gewarnt. Auch seine Frau drang in ihn, nicht in die Sitzung zu gehen, denn ihr hatte geträumt, sie halte seine Leiche im Arm. Aus ihre Bitte wollte er schon die Versammlung durch seinen Freunb Antonius absagen lassen. Aber auf Zureden eines Vetters des Brutus, der von den ängstlich harrenben Verschworenen abgeschickt mar, machte er sich auf den Weg. Noch unterwegs wurde ihm eine Schrift überreicht, in welcher die ganze Verschwörung enthüllt war. Cäsar konnte sie jedoch im Gedränge nicht lesen. Scherzend sagte er zu dem ihm begegnenden Wahrsager: „Der 15. März ist da!" „Aber noch nicht vorüber," antwortete dieser! Bei seinem Eintritte in den Sitzungssaal umringten ihn sogleich die Verschworenen. Als ec sich in seinen Sessel niedergelassen hatte, trat einer derselben vor und bat um die Begnabigung seines Brubers. Cäsar schlug sie ab. Da riß der Verschworene ihm die Toga von der Schulter, und aus dies Zeichen stürzten sich die Verschworenen, die mit Dolchen bewaffnet waren, auf den Wehrlosen. Als Cäsar unter den Mörbent auch feinen geliebten Brutus erblickte, ries er: „Auch bu, mein Sohn Brutus?" Dann verbarg er fein Gesicht in dem Mantel und sank, von 23 Dolchstichen verwundet, an der Säule des Pompejus nieder. *■—- 8. Die Senatoren flohen erschrocken auseinander; die Mörder aber durchzogen trmmphirend die Straßen und riefen: „Der Tyrann ist todt, der Staat ist wieder frei!" Doch das Volk stimmte nicht in den Ruf der Freiheit ein. Die Mörder verlangten nun, der Senat solle Cäsar für einen Tyrannen erklären und feinen Leichnam in die Tiber werfen lassen. 4*

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 135

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
135 daß ihr Feldherr von den Feinden umringt würde, stürmten sie wieber mit dem Ruf: „Soldaten vorwärts, den General zu retten!" gegen den Feind. Diesem Angriffe konnten die Oesterreicher nicht wiberstehen; sie würden zurückgeworfen und Bonaparte gerettet. Als dann der Friebe geschloffen war, kehrte Bonaparte nach Frankreich zurück, wo er allenthalben mit Jubel empfangen würde. 3. Nun galt es, England, den Hauptfeinb der französischen Republik zu besiegen. Zu biesem Zwecke rüstete Bonaparte ein Heer aus und segelte von Toulon nach Afrika, um von hier die ostinbischen Besitzungen der Englänber zu bebrohen. Nach einer glücklichen Ueberfahrt fonbete er in Aegypten und nahm Alexanbrien mit Sturm. Von bort zog er nach Kairo. Der Weg borthin führte durch eine große Sanbwüste, in welcher sein Heer von den mameluckischen Reitern fortwährend angefallen wurde. Bei den Pyramiden machten die Soldaten Halt, um diese Riesendenkmäler zu begrüßen. Bonaparte ries ihnen zu: „Franzosen! heute werdet ihr den Beherrschern Aegyptens eine Schlacht liefern; vergesset nicht, daß von den Höhen dieser Denkmäler vier Jahrtausende auf euch herabschauen!" Mit Ungestüm griffen die Truppen an und erfochten einen glänzenden Sieg, fo daß Bonaparte jetzt ungehindert in Kairo einziehen konnte. Aber während so im Innern Aegyptens die französischen Waffen glücklich waren, vernichtete der englische Seeheld Nelson die französische Flotte bei Abnkir. Obwohl Bonaparte nun von Frankreich abgeschnitten war, verzagte er nicht; er machte noch einen Zug über Suez nach Palästina und Syrien, und kehrte dann, nachdem er den Oberbefehl über das Heer einem General übertragen hatte, heimlich nach Frankreich zurück. Hier lag die Sache für die Republik sehr mißlich; Oesterreich und Rußland hatten den Krieg erklärt und waren siegreich vorgedrungen; dazu war im Lande selbst Uneinigkeit und Unzufriedenheit ausgebrochen. Jubelnd empsieng das Volk Bonaparte, denn nur von ihm erwartete es Sieg und Rettung. „Das Volk will und braucht einen Herrn,^ äußerte er gegen seine Vertrauten, und er war gewilligt, sich die Herrschaft zu erringen. Durch List und Gewalt setzte er es durch, daß er 1799 zum ersten Konsul erwählt wurde. Gleich seinem Lieblinge Hannibal gieng er hierauf über die Alpen und besiegte die Oesterreicher in der großen Schlacht bei Marengo (1800) und zwang den Kaiser Franz zum Frieden. Durch denselben verlor Deutschland das ganze linke Rheinufer. 4. Nach Frankreich zurückgekehrt, widmete er sich der Sorge für die innere Verwaltung des Landes , führte die Feier des öffentlichen Gottesdienstes wieder ein, gründete Schulen, ließ ein vortreffliches Gesetzbuch entwerfen, prachtvolle Straßen und Kanäle anlegen und beförberte Hanbei und Gewerbe. Für solche Verbienste würde er zum Konsul auf Lebenszeit ernannt. Jetzt war es dem ruhmsüchtigen Manne ein Leichtes, den letzten Schritt zur Alleinherrschaft zu thun. Seine Freunbe rebeten balb barauf dem Volke ein, daß nur dann der Staat Ruhe, Glanz und Ruhm habe, wenn Bonaparte zum Kaiser erklärt würde; und der Senat bot ihm

6. Von 1789 - 1807 - S. 27

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Urteile über Napoleon 1. 27 b) E. M. Hrnm.1 Ich sage nicht, daß bei Bonaparte alles absichtlich und listig ist. (Er würde nie Großes getan, nie den Purpur angezogen haben, wenn dies wäre- ich sage nicht, daß er der verruchte Lösewicht ist, wozu ihn manche im haß machen. (Er hat geherrscht, wo man diente; geboten, wo man nachgab, seine gewaltige Kraft, oft planvoll, öfter unbewußt, fortgetrieben, wo kein widerstand war; ja er hat wohl selten mehr gewußt, als er gefühlt hat; und so ist er dahin gekommen, wohin er beim Ausgehen noch nicht sehen konnte. Aber soll man ihn, der selbst einer blinden Macht in ihm folgt, den weisen und sichern Führer nennen, soll man groß nennen, was klein, kühn, was grausam, weise, was hinterlistig ist? Soll man einem Tttanne, der kein Titaß hat, Mäßigung zutrauen? Das hohe der Menschheit hat er nie gedacht, von der Bildung und dem heiligsten Verhältnis (Europens hat er keine Idee; in wilder Hatur fährt er dahin, und durch Zufall kann selbst das töricht werden, was nicht einmal töricht gemeint ist. . . . Titan darf den Fürchterlichen so schnell nicht richten, als es die meisten tun in haß und Liebe. Die Hatur, die ihn geschaffen hat, die ihn so schrecklich wirken läßt, muß eine Hrbeit mit ihm vorhaben, die kein anderer so tun kann. (Er trägt das Gepräge eines außerordentlichen Menschen, eines erhabenen Ungeheuers, das noch ungeheurer erscheint, weil es über und unter Menschen herrscht und wirkt, welchen es nicht angehört. c) Napoleon selbst. Ich habe den Schlund der Anarchie geschlossen und das Chaos entwirrt. Ich habe die Revolution gereinigt, die Völker veredelt, die Throne befestigt. Ich habe alle Talente aufgemuntert, alle Verdienste belohnt und die Grenzen des Ruhmes weiter hinaus gerückt. . . . Wessen könnte man mich anklagen, wogegen mich ein Schriftsteller nicht in Schutz zu nehmen vermöchte? Sind es meine Absichten? — er hat Tatsachen genügend zur Hand, um mich freizusprechen. Mein Despotismus? — doch er wird beweisen, daß die Diktatur unumgänglich notwendig war. Daß ich der Freiheit ein (Ende machte? — aber er wird klar dartun, daß die Zügellosigkeit, die Anarchie, die großen Unordnungen noch an der Schwelle drohten. Daß ich den Krieg zu sehr liebte? — er wird zeigen, daß ich stets angegriffen worden bin. Daß ich nach der Weltmonarchie strebte? — sie war nur das zufällige Werk der Umstände, und unsere Feinde führten mich ihr selbst Schritt für Schritt entgegen. Daß ich (Ehrgeiz besaß? Ja, (Ehrgeiz wird der Geschichtsschreiber an mir finden, aber den größten und erhabensten (Ehrgeiz, den es wohl jemals gegeben hat! tlämlich den, das Reich der Vernunft, die volle Entwicklung, den ganzen Genuß aller menschlichen Fähigkeiten endlich herzustellen und zu weihen ! 1 E. Itt. ftrnbt, Geist der Zeit, 1. Teil, 8. Der Emporgekommen?. Beon-Eckert-instltut für :r cnele Sc' : !for;::;hung | Braur u.' r- -'3 Schulbucr.b.uliolheli

7. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 56

1907 - Leipzig : Voigtländer
56 28. Ludwig der Bayer und Friedrich der Schne von sterreich. 28. Ludwig der Bayer und Friedrich der Zchne von Osterreich. 1. Zwietracht im Deutschen Reiche. (Es war fr das Deutsche Reich sehr schdlich, da die Kaiserkrone nicht vom Vater aus den Sohn forterbte, sondern da die Fürsten jedesmal den Kaiser whlten. Ja, htten sie immer den Tchtigsten auf den Thron erhoben, htten sie stets Herrscher gefunden wie Friedrich Barbarossa oder Rudolf von Habsburg! Rber um selbst mchtiger zu werden, wollten die Fürsten gar keinen starken Kaiser; ein schwacher war ihnen lieber als ein starker; denn je kraftloser ein Kaiser war, desto unabhngiger wurden die Fürsten. Durch die zunehmende Frstenmacht wurde aber die Einheit und Macht des Reiches vermindert. Dazu kam, da bei der Wahl des Kaisers nicht selten Uneinigkeit entstand. (Es bildeten sich Parteien unter den Fürsten, und jede whlte einen andern Kaiser. Dies fhrte zum Brgerkriege und brachte das Reich in groe Verwirrung. 2. Der fromme Schwepperrnann. (Ein solcher Brgerkrieg erhob sich, als 23 Jahre nach dem Tode des Kaisers Rudolf von Habsburg ein Teil der deutschen Fürsten Rudolfs (Enkel, Friedrich den Schnen von sterreich, ein andrer den Herzog Ludwig von Bayern zum Kaiser whlte. Beide wurden gekrnt; keiner wollte nachgeben. Rcht Jahre lang kmpften sie gegeneinander um die Alleinherrschaft. Endlich kam es zu der entscheidenden Schlacht bei Mhldorf (1322), in welcher Friedrich von Ludwig gefangen wurde. Ludwig siegte der Sage nach durch die Kriegskunst seines erfahrenen Feldhauptmannes Schwepperrnann. Die ganze Gegend, in der die Schlacht getobt hatte, war verwstet worden, und nichts als ein Korb voll Eier wurde aufgefunden, die dem Kaiser Ludwig und seinen Begleitern zur Stillung des Hungers dienen sollten. Ludwig zhlte die Eier und fand, da ihrer nur eins mehr war, als Ritter umherstanden. Da nahm er selbst ein Ei und gebot, die brigen auszuteilen, indem er rief: Jedem ein Ei, dem frommen Schwepperrnann zwei!" Der alte Kriegsheld hielt dies ehrende Wort seines Kaisers so wert, da er verordnete, es ihm dereinst auf den Grabstein zu setzen. 3. Deutsche Treue. Ludwig hatte jedoch durch seinen Sieg noch nicht alles gewonnen. Zwar hielt er seinen Gegner Friedrich auf einem festen Schlosse in Haft; aber Friedrichs ftnhnger setzten den Krieg gegen

8. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 23

1907 - Leipzig : Freytag
23 und er seine Freiheit wieder erlangt hatte, bemannte er schnell mehrere Schiffe, holte die Seeruber ein, nahm ihnen erst das Geld wieder ab und lie sie dann alle ans Kreuz schlagen, wie er ihnen angedroht hatte. Die Haupteigenschaft Casars war ein unersttlicher Ehrgeiz. Als er einst auf der Reise nach Rom an einem kleinen, armseligen Stdtchen vorbeikam, warf einer seiner Begleiter die Frage auf, ob hier auch wohl Neid und Streit unter den Einwohnern herrsche. Ganz gewi", ant-wortete Csar, ich wenigstens mchte lieber in diesem Stdtchen der Erste als in Rom der Zweite sein." Und als er einst eine Bildsule Alexanders des Groen sah, rief er schmerzlich aus: Dieser Held hatte in meinem Alter schon die Welt erobert, und ich habe noch nichts ge-tan." Casars Kriege. Um sich der Re-gierung des Staates zu bemchtigen, schlo Csar mit zwei anderen einflureichen Man-nern, mit Pomp ejus und mit C r a s s n s, einen Bund; dieses Bndnis nennt man Trinmvi-rat, d. h. Dreimnner-bund. Crassns fand in einer Schlacht gegen ein wildes morgenlim- *a disches Reitervolk seinen Tod. Pompejus blieb schlauerweise in Rom. Csar zog mit einem Heere nach Gallien, dem heutigen Frankreich. Er drang bis in das Elsa vor und besiegte in der Gegend von Mlhausen ein germanisches Heer unter Ariovist. Dann unterwarf er nach einem achtjhrigen Kampfe ganz Gallien und machte das Land zu einer rmischen Provinz. Unterdessen war die Freundschaft mit Pompejus erkaltet. Denn dieser trachtete selbst nach der Alleinherrschaft und war neidisch auf die Erfolge Casars. Er stellte die Forderung, da Csar sein treues Heer entlassen sollte. Da ward Csar zornig; er rief: Der Wrfel ist gefallen!" und setzte der die Grenze Italiens. Pompejus erschrak und floh nach

9. Deutsche Lebensbilder und Sagen - S. 32

1905 - Leipzig : Hirt
32 8. Heinrich Iv. die Tochter der Kaiserin aus dem Kloster, dem sie zur Erziehung ber-geben worden war; er zwang sie, sich mit ihm zu vermhlen, und der Mutter blieb nichts brig, als dem Ruber auch noch die Herzogswrde von Schwaben zu verleihen. Ermutigt durch diesen kecken Streich, verbanden sich mehrere Fürsten (darunter besonders der ehrgeizige Erzbischos Hanno von Kln, den Heinrichs Vater auf den Klner Bischofstuhl erhoben hatte) dazu, der schwachen Kaiserin auch noch den zwlfjhrigen Thronerben zu rauben; angeblich wollten sie ihn besser erziehen, als es die nachgiebige Mutter bei dem schwer zu bndigenden Wesen des senrigen Knaben vermchte; in Wahrheit beabsichtigten sie jedoch, auf diese Weise die Regierung an sich zu reien. Als Agnes in Kaiserswerth am Rhein Hof hielt, kam Hanno mit einem prchtigen neuen Schisse dorthin. Er lud Heinrich ein, es zu be-sichtigen. Arglos folgte der Knabe; doch kaum hatte er das Schiff betreten, so fuhren die Ruderer ab, und Heinrich war gefangen. Mutig strzte er sich in die Fluten, um schwimmend das Ufer zu erreichen, wo viel Volks, jammernd der die Tcke der Verschworenen, ratlos zuschaute. Aber die gewaltige Strmung htte ihn fortgerissen, wenn nicht Gras Ekbert von Braunschweig ihm nachgesprungen wre und ihn auf das Schiff zurck-gebracht htte. So blieb Heinrich in der Gewalt des Erzbischofs; denn die Mutter beschrnkte sich auf Klagen und Trnen; als diese nichts fruchteten, zog sie sich in ein Kloster zurck und entsagte der Welt. 2. Die Zuneigung seines Zglings vermochte sich Hanno nicht zu erwerben; er war ein strenger, finsterer Mann, der durch Hrte den liebebedrftigen Knaben zurckstie. Bald wurde ihm von den brigen Fürsten, die auf seine Macht eiferschtig waren, der Erzbischos Adalbert von Bremen an die Seite gestellt ein ganz anderer Mann, an den sich Heinrich mit jugendlicher Begeisterung anschlo. Stammte Hanno aus geringerem Stande, so war Adalbert aus vor-nehmster Familie; jener war rcksichtslos hart auch gegen den Knigssohn und hatte nur den Vorteil seiner Kirche im Auge. Adalbert war heiter und prachtliebend, so da sich an ihn der junge König von ganzem Herzen anschlo. Auch er wollte die Macht des Erzbistums mehren und geriet dadurch in Kmpfe mit den schsischen Groen. Seinen Ha gegen diese pflanzte er in Heinrichs Herz. Aber das Ansehen des Reiches wahrte er besonders gegen die alten Feinde des Reiches, die Ungarn. 3. Adalbert setzte es durch, da Heinrich schon mit fnfzehn Jahren fr mndig erklrt wurde; dadurch gewann er noch mehr an Einflu.

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 111

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 111 — züchtigen." Mit ganz unbeschränkter Macht beherrschte er mm den Staat. Aber endlich wurde er der blutigen Herrschaft überdrüssig. Er legte freiwillig seine Gewalt nieder und zog sich auf sein Landgut zurück. Dort praßte er noch eine kurze Zeit, dann raffte ihn eine Krankheit plötzlich hinweg. 53» Cäsar und Pompejus. Untergang des römischen Freistaates. 1. Pompejus. Unter den Anhängern Sullas befand sich ein Mann, der sich durch glückliche Kriegstaten bald einen berühmten Namen erwarb. Er hieß Pompejus. Wo er das Heer befehligte, da war es siegreich. Besonders in Asien machte er die glänzendsten Eroberungen. Fünfzehn Reiche unterwarf er den Römern, unter ihnen auch das jüdische Land, das unter römische Landpfleger gestellt wurde und den Römern Zins zahlen mußte. Kein Wunder, daß ihm diese Taten das höchste Ansehen verschafften: er führte den Ehrennamen der „Große" und schien zu der gleichen Macht emporzusteigen, die Sulla besessen hatte. Rur einer konnte ihm die Herrschaft streitig machen. Das war Julius Cäsar. 2. Der junge Cäsar. Einen größern Mann als Cäsar hat Rom nicht hervorgebracht. Früh war sein Sinn aus hohen Ruhm und außerordentliche Taten gerichtet. Kaum zum Jünglinge herangewachsen, dachte er nicht schlechter von sich, als von denen, die er die höchsten Stellen bekleiden sah. Weil er der Partei des Marius angehörte, ward er von Sulla verfolgt. Nur die Fürbitte der angesehensten Männer vermochte ihm das Leben zu retten. Als ihn Sulla losgab, sprach er das merkwürdige Wort: „Fürwahr, in dem jungen Manne steckt mehr als ein Marius!" 3. Cäsar unter den Seeräubern. Bald darauf machte Cäsar eine Reise nach Kleinasien, um sich dort bei einem berühmten Lehrer in der Redekunst auszubilden. Unterwegs nahmen Seeräuber sein Schiff, und da sie ihn für einen vornehmen Mann hielten, forderten sie looooo Mark Lösegeld von ihm. „Was," rief Cäsar, „für einen Mann, wie ich bin, fordert ihr nicht mehr? Doppelt so viel sollt ihr haben." Und er schickte feine Begleiter aus, das Geld zusammen zu bringen. Während der Fahrt benahm er sich nicht als Gefangner, sondern^ als Herr der Seeräuber. Wenn er fchlafen wollte, befahl er ihnen, stille zu fein. Manchmal machte er sich den Scherz, ihnen Gedichte vorzulesen, die er gemacht hatte, und wenn sie diese nicht lobten,
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